Berumerfehner Wappen.
Richtig ursprünglich ist die Gemeinde Großheide mit ihren Ortsteilen;Großheide,
Berumerfehn,Ostermoordorf, Westermoordorf und Arle im Herzen Ostfrieslands:
Hochmoorsiedlungen, langgezogene Kanäle, abwechslungsreicher Wald,
weite Küstenmarsch, saftige Wiesen und landschaftstypische Windmühlen,
deren Flügel sich gemächlich im Wind drehen. Vor 200 Jahren begann im südlichen Teil
der Gemeinde die Urbarmachung eines gewaltigen, 8000 Jahre alten Hochmoores und
die Anlegung der Fehnkolonie Berumerfehn. Inmitten der unwegsamen Moorlandschaft
bildeten sich flache Seen, von denen das Ewige Meer, der größte noch erhaltene
Hochmoorsee Deutschlands, Zeugnis ablegt. über eigens gegrabene Wasserstraßen,
die die Lebensadern der Region waren, transportierten schwer beladene Kähne den
gewonnenen Torf, ein begehrtes Brennmaterial vergangener Jahrhunderte,
in die nahegelegene Küstenstadt Norden. Ein beschwerlicher Weg für die Schiffer,
welche die schwer beladenen Kähne mit Manneskraft fortbewegten. Kaum vorstellbar,
wenn heute Mitglieder des Heimatvereins Berumerfehn mit langen Holzstangen ihren
historischen Torfkahn mit Ausflüglern, scheinbar mühelos wie venezianische Gondoliere,
über die Mittelwieke steuern.
(mitte links an der Nordsee, ganz rechts mitte unser Wald in Berumerfehn durch den man auch
(darunter) den Torfkahn sehen kann, links unten die nahegelegene Stadt Norden.
Oben rechts unser Moor.)
Der torfbeladene Kahn erinnert an die Zeit der Erschließung des Moores. Noch im 20. Jahrhundert
wurde der Torf auf Kähnen nach Norden gebracht. Wie bei den meisten Gemeindewappen des
Landkreises, sind auch hier die Farben Blau-Gold dem Wappen der Stadt Norden entnommen.
Sie sollen die Lage der Gemeinde Berumerfehn in der Nähe Nordens deutlich machen und ihre
Verbundenheit zu dieser Stadt zum Ausdruck bringen.
Schon im Mittelalter war der Ortsteil Arle, im 12. Jahrhundert Erle genannt, eine dem Bistum Bremen
unterstehende Propstei. Noch heute ragt aus der Mitte des kleinen Geestdorfes die gewaltige
Bonifatiuskirche empor. Das im Jahre 1290 erbaute Prämonstratenserkloster im Ortsteil Coldinne
ist hingegen heute nicht mehr erhalten.
Die erste urkundliche Erwähnung von Grote Heyde selbst stammt aus dem Jahre 1552. Großheide
wird von seinen zu einem sehr großen Teil plattdeutsch sprechenden Bewohnern immer noch
genannt. Auch andere Ortsnamen wie Oster- und Westermoordorf sowie Berumerfehn zeugen
von den ehemaligen Fehnsiedlungen, in denen Torf abgebaut wurde. Erst nach der
Entwässerung großer Moorflächen konnte das Gebiet landwirtschaftlich genutzt werden.
Unsere Sprache: (Auch wir sprechen hoch- und Plattdeutsch)
Das Ostfriesische Platt gehört zur niedersächsischen Sprache innerhalb der Niederdeutschen
Sprachfamilie und hat die frühere friesische Sprache Ostfrieslands ersetzt. Allerdings
unterscheidet es sich in vielen Eigenheiten bis heute sehr von den übrigen Varianten
des Niedersächsischen. Es ist zwar mit der ursprünglichen friesischen Sprache
verwandt und von dieser erheblich beeinflusst, gehört aber eindeutig zum Niedersächsischen.
Die Unterschiede zu den umliegenden Dialekten zu beruhen auf der nach wie vor starken
Wirkung des friesischen Substrates sowie einigen historisch bedingten
Sonderentwicklungen und Einflüssen aus dem Niederländischen und damit
auch dem Französischen. Die starke Nähe zum Niederländischen rührt daher,
dass die niederdeutsch sprechende Bevölkerung Ostfrieslands lange Zeit das
ebenfalls dem Niederdeutschen entsprungene Niederländische als Schriftsprache
(Nederduitsche Taal) verwendete, welche dem einheimischen "Platt" naturgemäß
näher stand als das Hochdeutsche (so war das Niederländische lange Zeit auch
Kirchensprache in Ostfriesland und angrenzenden Gebieten). Verstärkt wurde diese
Wechselbeziehung durch rege Zu- und Abwanderung von und nach den Niederlanden.
Auch Spuren der Unterscheidung von ems- und weserfriesischer Variante des
Ostfriesischen finden sich bis heute im ostfriesischen Platt, das zumeist gemeint ist,
wenn heutzutage von "Ostfriesisch" gesprochen wird.